Worum es Anja bei unserem Video-Coaching mit Kjarni genau geht, erfährst du hier in ihrer Anfrage an uns: "Hallo ihr zwei, hier nochmal ein paar weitere Gedanken, Beobachtungen, Fragen bezüglich zu meinem Video/aktuellen Stand: Wie ihr auf dem Video sehen konntet, kommt Kjarni beim Losschicken sehr deutlich auf mich zu, statt abzuwenden und ich schiebe ihn dann ja auch von mir weg, um ein Umrennen zu verhindern. Das ist sehr oft der Fall, auch manchmal in anderen Situationen, wo er mir einfach sehr nahe kommt und dann eher auch erst auf Schulterhöhe stoppt. Auch bin ich so ein bisschen im Zwiespalt: Einerseits ist es ja das, was ich möchte, dass er bei mir ist, sich mit mir bewegt, andererseits will ich auch für Übungen eine Distanz aufbauen können, um ihm z.B. auch den nötigen Raum zu geben. Es sieht so aus, dass ich mich auf Armlänge um ihn rum bewegen kann und er stehen bleibt, wird dieser Abstand jedoch größer, fängt er sofort an, sich zu bewegen, mir zu folgen, förmlich an mir zu kleben, obwohl ich ihm keine "Einladung" dazu gegeben habe. Wisst ihr, was ich meine? Keine Frage, ich finde es mega toll, dass er sich mir anschließt, für manches wäre es aber einfacher, wenn er nicht wie ein babbiges Gutzel wäre...und in den Situationen, wo ich es für wünschenswert halte, dass er mehr bei mir ist, da driftet er gedanklich und körperlich davon (gern im Gelände). Wenn ich versuche Distanz aufzubauen und möchte, dass er jetzt grade nichts tut, schaue ich ihn bewusst nicht an und versuche mich geistig auch nur mit der Umgebung auseinanderzusetzten, aber irgendwas will noch nicht so richtig gelingen, dass er sich nicht angesprochen fühlt. Dann habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass er sich ohne Seil im Roundpen sehr viel motivierter und energetischer bewegt, als wenn ich ihn am Seil habe. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber auch als ich das Video gesehen habe, war es fast nicht auszuhalten, in welcher Weise er sich dort bewegt. Manchmal wird es etwas besser, wenn er dann mal endlich gepinkelt hat, was sich aber auch über eine Ewigkeit ziehen kann (das hat sich, glaube ich, als eine Art Macke entwickelt). Sobald es nach "Arbeit" aussieht, muss er pinkeln, aber bis er die richtige Stelle gefunden hat, wie gesagt, kann ne ganze Zeit vergehen und bis dahin ist es echt krampfig (vielleicht ist das auch ne Art Verzögerungstaktik, weil er, solange er pinkelt, oder es versucht, seine Ruhe hat...ich weiß es nicht recht). Jetzt war meine Überlegung, ob ich vielleicht erstmal frei im Roudpen mit ihm arbeite, dass er die Vorwärtstendenz mal bekommt und die Aufforderungen für das Wechseln der Gangart verstehen lernt, und mich danach erst wieder an das Thema "Bewegung am Seil" mache. Denkt ihr, das ist möglich oder eher kontraproduktiv bzw. wird dann noch schwieriger? Genauso mit dem Mitdrehen beim Zirkeln, für den Anfang noch ok oder lieber gleich ohne mitzudrehen? Oder ist das vielleicht noch gar nicht unsere Übung, das frage ich mich auch, ist das Zirkelspiel vielleicht einfach noch zu hoch gegriffen (besonders in Bezug auf das Seil)? Andererseits muss ich jetzt irgendwas an Bewegung mit ihm machen, auch wenn es dunkel ist, da ich jetzt von mehreren Seiten gesagt bekomme, dass er langsam abspecken muss! Wenn es noch hell ist, habe ich mir jetzt fest vorgenommen, das Spazierengehen einzuführen. Ich weiß, dass vieles meinen Ängsten geschuldet ist, die ich mit ihm entwickelt habe, dass ich die Anforderungen auf ein Minimum runtergeschraubt habe, um bloß keine Ausraster oder Ähnliches zu provozieren. Da arbeite ich auch dran, weil ich weiß, dass es für Kjarni auch so nicht gut ist, andererseits will ich jetzt auch nicht wieder alles über's Knie brechen, weil ich will mir wirklich eine feine und nette Kommunikation mit ihm aufbauen. Reiten bedeutet für mich insgesamt grade noch einen zu großen Stress, auch wenn es mich immer mal wieder überkommt und ich mich dann doch drauf traue. Da bin ich noch nicht ganz so weit, dass es zu einem positiven Erlebnis wird. Ich habe das Gefühl, da fehlt uns noch das richtige Fundament für. Er ist ein toller Kerl, das weiß ich, und ich weiß auch, dass er mir helfen will/was sagen will. Es ist fast als wäre er mein Buck, der mir sagt: "Hey du bist zwar seit über 20 Jahren mit Pferden ausgekommen, aber da ist noch so viel mehr und so wie bisher, wird es nicht mit uns funktionieren!". Sehr schwer zu akzeptieren, aber ich liebe ihn trotzdem dafür, dass er mir den Spiegel vorhält. Hui, aus "Ich hätte da noch ne Frage zu dem Video, kann ich das per Mail schicken?" ist ein kleiner Roman geworden. Ich hoffe, ich konnte euch ein Bild von unseren Schwierigkeiten geben. Ich bin gespannt, was ihr für Ideen habt. Vielen vielen Dank dass ich Teil dieses Projektes sein darf und ihr mich so unterstützt. Liebe Grüße Anja" ------- Du erkennst dich und dein Pferd in dieser Geschichte irgendwie wieder? Dann ist die Aufzeichnung dieses Coachings sicher das Richtige für dich! Wir wünschen dir viel Spaß beim Anschauen und Lernen! Jenny & Peer